Hexenschuss

Mit einem Hexenschuss sind plötzlich einschießende Kreuzschmerzen gemeint. Andere Bezeichnungen sind akuter Rückenschmerz, Lumbalgie oder Lumbago. Hexenschuss ist keine Krankheit, sondern ein Beschwerdebild, von dem sechzig bis achtzig Prozent der Menschen mindestens einmal betroffen sind. Meistens tritt der Hexenschuss im Alter zwischen dreißig und fünfzig Jahren auf. Da die Wirbelsäule ab dem 60. Lebensjahr unbeweglicher geworden ist, kommen bei älteren Menschen selten akute Kreuzschmerzen vor. Die Schmerzen können bis ins Bein ausstrahlen, sodass beispielsweise Hüftschmerzen verstärkt werden.

Symptome bei Hexenschuss

Durch die akute Blockierung des Kreuzes entstehen starke Schmerzen und ein Aufrichten des Körpers ist kaum möglich. Die Beweglichkeit ist vorrübergehend gestört und bei den meisten Betroffenen sind die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder vorbei.

Ursachen eines Hexenschusses

In der Regel vermutet man einen eingeklemmten Nerv als Übeltäter für die plötzlich einschießenden Schmerzen. Es gibt aber weitere Auslöser für einen Hexenschuss:

  • Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel
  • Starke Muskelverspannung
  • Wirbelgelenkverschleiß
  • Wirbelgelenkblockierung
  • starke Überstrapazierung (ungewohnte Bewegungen, Tragen schwerer Lasten etc.)

Selbsthilfemaßnahmen beim Hexenschuss

Zuerst sollte sich der Betroffene auf den Rücken legen und die Knie rechtwinklig beugen. Andere empfinden die Seitenlage angenehmer, wobei die Beine angezogen werden. Manchen Menschen tut Wärme gut, andere Betroffene bevorzugen Kälte. Zur Wärmebehandlung eignen sich Heizkissen, Fangopackungen oder Wärmepflaster. Für die Kältebehandlung empfehlen sich kühlende Gels oder Kältebeutel, die in der Apotheke erhältlich sind. Damit durch eine Schonhaltung die Verspannungen der Muskeln nicht verstärkt werden, sollte ein rezeptfreies Schmerzmittel eingenommen werden.

Behandlung eines Hexenschusses

Die Selbstbehandlung findet spätestens dann ihre Grenzen, wenn die Schmerzen mehr als drei Tage anhalten. Nun wird ein Arztbesuch notwendig, um chronischen Rückenbeschwerden vorzubeugen. Bleiben die Schmerzen mehr als zwei Wochen bestehen, wird mittels Computertomographie oder Röntgenuntersuchung festgestellt, ob ein Bandscheibenvorfall für den Hexenschuss verantwortlich ist. Der Arzt wird somit nach der Ursache suchen und dementsprechend therapieren. Beispielsweise wird ein blockierter Wirbel wieder eingerenkt oder ein Schmerzmittel injiziert, wenn es sich um einen Gelenkverschleiß handelt. Bei Muskelverspannungen kann Physiotherapie verordnet werden.